Umgang mit Models

29. November 2012

Tipps und Tricks zur People-Fotografie – Von Roland Voraberger für ifolor.at

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“Wenn die untergehende Sonne die letzten Strahlen durchlässt, sich die Leute vor der Kamera richtig wohl fühlen und genau so viel Spaß haben wie wir.

Das ist einer von den Momenten, die uns immer wieder antreiben und uns bestätigen, dass wir vor einiger Zeit eine richtige Entscheidung getroffen haben, nämlich Fotografie als Hauptjob auszuüben.“ meint der Fotograf Roland Voraberger und trifft damit einen entscheidenden Punkt.

 Anders als professionelle Models, die es gewohnt sind an sich herumzerren zu lassen und sogar gegen die Sonne entspannt aussehen, ist die Arbeit mit Amateuren, wie zum Beispiel einem Hochzeitspaar, wesentlich einfühlsamer zu gestalten. Generell ist es wichtig vor und während dem Shooting ein angenehmes und vertrautes Gefühl zwischen den Parteien hinter und vor der Kamera herzustellen.

Dies geschieht durch Sympathie und einfache Gespräche. Bei besonders Kamera scheuen Menschen auch erst mit etwas Zeit. Im einfachsten Fall trinkt man sich vor einem Shooting gemeinsam einen Kaffee und zeigt so, dass man als Fotograf auch nur ein Mensch ist, der gerne eine schöne Zeit mit anderen Menschen verbringt.

Beim Shooting Lockerheit, Spaß und Kommunikation immer im Vordergrund stehen . So erreicht man am schnellsten eine entspannte Körperhaltung und natürliche Gesichter für ein Foto. „An oberster Stelle stehe für uns immer, den Mensch so zu zeigen wie er wirklich ist“ meint Roland weiter. Natürlichkeit ist immer schöner als gestellte Posen.

 „Wichtiger Tipp: Wenn man sich auf Peoplefotografie konzentriert, ist ein sicherer und technisch versierter Umgang natürlich wichtig. Jedoch ist das menschliche Einfühlsvermögen und die dazugehörige soziale Kompetenz noch wichtiger. „,so Roland weiter.

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Damit ein solches Fotoshooting auch für alle Beteiligten gut gelingt sollte der Fotograf die folgenden  10 Tipps beherzigen:

Behersche die Technik:

Jedem Fotografieren passieren Belichtungsfehler im Eifer des Gefechts. Wenn man sein Equipment jedoch kennt und damit umgehen kann, kann man auf eigene Fehler schnell reagieren. Das beugt langen Wartezeiten und Unmut beim Model vor.

Selbstsicher auftreten

Der Fotograf sollte Souveränität ausstrahlen und die Protagonisten nicht zusätzlich mit seiner eigenen Unsicherheit belasten. Selbstsicherheit heißt aber nicht Überheblichkeit. Immer auf „Augenhöhe“ mit den Models kommunizieren und nicht vergessen, dass sie ähnlich wie du und ich nicht jeden Tag vor einer Kamera „posen“

Ängste abbauen

Jedes Amateurmodel ist vor einem Shooting nervös. Diese Angst und Nervosität kann man mit guter und einfühlsamer Kommunikation auf ein Minimum reduzieren oder beseitigen. Das fängt schon bei einem lockeren Kaffeegespräch vorher an. Mindestens genauso wichtig ist die permanente Kommunikation während dem Shooting mit dem Model. Nicht nur durch den Sucher schaun und abdrücken. Dem Model auch immer wieder Feedback geben. Positives und konstruktiv versteht sich.

Zeit geben

Kalkuliert für ein Personenshooting genügend Pufferzeit. Das gilt umso mehr wenn ihr gar eine Family mit Kindern fotografieren wollt. Persönliche Einblicke und natürliche Fotos brauchen Zeit. Bessere Fotos brauchen oftmals mehr Zeit.

Posen

Hier kann man sagen, dass auch mögliche Bildideen schon vorab besproschen werden können. Während dem Shooting hilft oft eine Pose selber vorzumachen oder ein Handybild mit dem Wunschresultat herzuzeigen um mehr Sicherheit und Verständnis zu erreichen. Und manchmal erkennt man als Fotograf, dass die Anweisung alles andere als klar gewesen wäre.

Dauer und Pausen

Wenn man länger als eine Stunde fotografiert, legt unbedingt Pausen ein. Auch professionellen Models steht eine Pause zu. Amateurmodels umso mehr. Sonst hat man nur mehr aufgesetzte und eingefrorene Lächler. Also das Gegenteil was man möchte. Bei Paarshootings funktioniert ein konzentriertes Shooting länger als bei Hochzeitsbildern oder Kinderportraits. Da gilt es möglichst effizient zu arbeiten.

Begleitung

Zum Thema Begleitung muss jeder Fotograf selber entscheiden, was noch ok ist und was zuviel. Wenn bei einem Aktshooting der Freund im Hintergrund permanent mitredet, kann das etwas mühsam sein. Normalerweise erhöht eine Begleitperson die Sicherheit bei Personen enorm. Im Zweifel muss der Fotograf die Spielregeln klar kommunizieren.

Wasser

Bei längeren Shootings unbedingt Wasser für euch und Models mitnehmen. Nicht ist schlimmer als ein Manko in der untersten Stufe der Bedürfispyramide.

Modellführung und Kommunikation.

Sie sollten wissen was Sie wollen und ihre Kunden, Modelle dementsprechend führen und die klare Anweisungen geben um die Pose und den Ausdruck zu verbessern. Zeigen Sie die besten bisher gemachten Bilder und erklären dabei was vielleicht noch besser wirken würde. Meist hilft es, Posen mit „Funktionsgarantie“ schon am Beginn des Shootings zu machen. Neue Versuche eher erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Freundlichkeit und Ausstrahlung

Auch wenn Sie mal unzufrieden sind, sollten Sie dies keinem Amateur vor der Kamera zeigen. Schauen Sie zum Beispiel keinesfalls Kopfschütteln auf Ihre Kamera ohne den Fehler zu erklären. Liegt dieser bei dir darf auch das gesagt werden. Nobody is perfect! Bleiben Sie auf jeden Fall motiviert und positiv. Das steckt an!

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Diesen Beitrag gibts in gekürzter Version auch auf ifolor.at – Tipps und Trick für entspannte Stimmung vor und hinter der Kamera

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